Sicher mit Kindern ins Wasser
Die Sicherheit und Entwicklung der Schwimmfähigkeiten unserer Kinder ist eine Priorität für viele Eltern, insbesondere im Hinblick auf Wasseraktivitäten. Die Stiftung Warentest hat in ihrer neuesten Untersuchung eine Reihe von Schwimmlernhilfen, darunter Schwimmflügel, -gürtel und -kissen, getestet, um die Sicherheit und Effektivität dieser Produkte zu bewerten. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in die Methodik, Ergebnisse und Implikationen dieses Tests.
Produktauswahl und Normen
Getestet wurden insgesamt zwölf Schwimmlernhilfen, darunter acht Schwimmflügel, drei Schwimmgürtel und ein Schwimmkissen, die alle zwischen Oktober und November 2023 erworben wurden. Diese Produkte waren ausschließlich mit der aktuellen Norm EN 13138-1:2021 (+ AC:2022) gekennzeichnet, die speziell für "Klasse B"-Produkte (für aktive Benutzer) gilt.
Bewertungskriterien
Die Bewertung der Schwimmlernhilfen wurde in zwei Hauptkategorien unterteilt:
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Funktion und Sicherheit (55 % der Gesamtbewertung):
- Gesamtauftrieb und Restauftrieb bei Ausfall einer Luftkammer.
- Eignung der Schwimmposition oder des Schwimmwinkels, geprüft mittels Dummys oder einer Testperson.
- Sichtbarkeit und Produktsicherheit, einschließlich der Risikoanalyse von verschluckbaren Kleinteilen.
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Handhabung (40 % der Gesamtbewertung):
- Überprüfung der Anleitungen auf Richtigkeit und Verständlichkeit.
- Benutzerfreundlichkeit beim Anlegen, Anpassen und Tragen der Hilfen.
- Platzbedarf für Verstauen und Transport.
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Schadstoffbelastung (5 % der Gesamtbewertung):
- Untersuchung der Materialien auf Schwermetalle, Weichmacher und weitere potenziell schädliche Substanzen.
Prüfverfahren
Zusätzlich zur Funktionalität und Sicherheit wurde die Haltbarkeit der Produkte durch wiederholtes Aufblasen (500 Mal) und das Testen von Naht- und Stichfestigkeit sowie der Beständigkeit gegen gechlortes Salzwasser untersucht.
Sicherheit und Funktionalität
Acht der getesteten Schwimmlernhilfen wurden als gut bis sehr gut bewertet, was ihre Funktion und Sicherheit betrifft. Sie erfüllten alle vorgeschriebenen Normen und boten eine stabile Unterstützung für das Schwimmenlernen. Vier Produkte jedoch wurden als mangelhaft eingestuft, hauptsächlich aufgrund von Sicherheitsbedenken wie leicht abreißenbaren Ventilkappen, die ein Erstickungsrisiko darstellen, oder unzureichendem Auftrieb, was die Sicherheit im Wasser beeinträchtigen kann.
Schadstoffbelastung
Zwei Schwimmflügel wiesen bedenkliche Schadstoffwerte auf, darunter Chrom VI und gesundheitsgefährdende Weichmacher. Diese Stoffe können Hautallergien auslösen und sind besonders bedenklich bei Produkten, die von Kindern verwendet werden.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Es wurde festgestellt, dass qualitativ hochwertige Schwimmlernhilfen bereits für unter acht Euro erhältlich sind, während teurere Modelle bis zum Vierfachen kosten können. Dies unterstreicht die Wichtigkeit eines vergleichenden Einkaufs.
Fazit
Die Bewertung von Schwimmlernhilfen durch die Stiftung Warentest bietet eine grundlegende Ressource für Eltern, die ihre Kinder sicher und effektiv ans Schwimmen heranführen möchten. Durch diese Tests wird nicht nur die Sicherheit der Kinder beim Schwimmenlernen gewährleistet, sondern auch ein Bewusstsein für die Qualität und Sicherheit von Kinderprodukten geschaffen.
Original Beschreibung von Stiftung Warentest:
"Etwa mit fünf Jahren können Kinder mit dem Schwimmenlernen anfangen, doch Eltern tun gut daran, sie schon vorher ans Wasser zu gewöhnen. Die Stiftung Warentest hat 12 Schwimmflügel, -gürtel und -kissen geprüft. Sie sollen Kinder in einer geeigneten Position an der Wasseroberfläche halten. Acht Produkte gelingt das gut oder sogar sehr gut. Vier Schwimmlernhilfen sind mangelhaft: Sie sind stark mit Schadstoffen belastet oder nicht sicher in der Anwendung.
Erfreulich: Schon für unter acht Euro gibt es empfehlenswerte Schwimmlernhilfen. Teure Modelle kosten zum Teil mehr als das Vierfache. Wer vergleicht, kann sparen!"